Kann die Ästhetik der Vergangenheit künftige Innovationen beeinträchtigen?
VISION
ANTONIA ZANDER
Modedesignerin, München
antoniazander.de
Deep Dive
1) Wann fasziniert Sie eine Oberfläche?
Eine Oberfläche fasziniert mich, wenn sie sich mehrdimensional und taktil anfühlt - wenn sie zum Berühren einlädt. Und vor allem, wenn sie sich anders anfühlt, als sie aussieht: warm, wenn man erwartet, dass sie kühl ist, rau, wenn sie glatt erscheint.
2) Welche Art der Oberflächengestaltung vermissen Sie?
Vor kurzem besuchte ich Eriro Alpine Hides, wo regionale Schafwolle als Wandverkleidung verwendet wurde - fast wie Kunstwerke. Ich vermisse Oberflächen, die aus reinen Naturmaterialien gefertigt sind und dennoch durch unerwartete, raffinierte Behandlungen überraschen.
3) Ein Raum. Eine Oberfläche. Was wählen Sie?
Lehmputz. Ich bin fasziniert von seinen natürlichen isolierenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften, dem beruhigenden Farbenspiel und der trockenen, rauen Textur - er wirkt auffallend modern und zeitlos zugleich.
4) Wie sieht Ihre Vision für die zukünftige Oberflächengestaltung aus?
Ich stelle mir Oberflächen vor, die aktiv zum Klimaschutz beitragen: selbstreinigend ohne Chemikalien, je nach Bedarf wärmend oder kühlend, oder sogar "intelligente" Oberflächen, die ihr Licht und ihre Farbe an die Tages- oder Jahreszeit anpassen.