Kann die Ästhetik der Vergangenheit künftige Innovationen beeinträchtigen?
VISION
DR. VERENA KAATZ
Oberärztin für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Evangelisches Krankenhaus Köln-Kalk
Deep Dive
1) Wann fasziniert Sie eine Oberfläche?
Was mich an einer Oberfläche fasziniert, kann ihre Farbe sein. Die Natur bietet einen unglaublichen Reichtum an Nuancen - zum Beispiel die subtilen Grautöne einer Granitplatte. Genauso wichtig ist für mich aber auch das Gefühl der Berührung. Ich schätze glatte Oberflächen - ob es die cool Eleganz von Marmor oder die Wärme von Holz ist. Diese Bandbreite an Sinneseindrücken fesselt mich immer wieder aufs Neue.
2) Welche Oberflächengestaltung fehlt Ihrer Meinung nach?
Leider werden diejenigen, die in Krankenhäusern arbeiten - sei es im Operationssaal oder auf den Stationen - nur selten zu Rate gezogen. Natürlich müssen strenge Hygienestandards eingehalten werden. Darüber hinaus werden aber oft Standardlösungen angewandt: einfache Farbkodierungen für verschiedene Abteilungen und Stockwerke.
Ich würde mir raffiniertere Kombinationen wünschen, aber nichts, was zu sehr ins Detail geht oder visuell ablenkt. Sie sollte zeitlos sein und positive Assoziationen wecken. Für Patienten ist mein Arbeitsplatz oft ein Ort, der mit Angst verbunden ist. Ich stelle mir sanfte Pastelltöne vor, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind - zum Beispiel verschiedene Blautöne, die zusammen eine wohltuende, beruhigende Atmosphäre schaffen.
3) Ein Raum. Eine Oberfläche. Was wählen Sie?
Ich denke dabei an meinen warmen, fast weichen Holzboden. Das Gefühl, barfuß darüber zu laufen, bereitet mir jedes Mal Freude.
4) Wie sieht Ihre Vision für die zukünftige Oberflächengestaltung aus?
Oberflächen, die keine Spuren hinterlassen - ob glatt und glänzend oder weich und matt. Wenn es Materialien gäbe, die so träge wären, dass sie nie gereinigt werden müssten - egal, was sie berührt -, dann fände ich das wirklich beeindruckend.