1) Wann fasziniert Sie eine Oberfläche?

Wir können sie sehen, fühlen, hören - und manchmal sogar riechen: die knarrende Holztreppe, das durch den Stoff gefilterte Licht, der Duft von Zirbenholz. Wenn wir über Raumqualität sprechen oder Atmosphäre schaffen wollen, müssen wir in Oberflächen denken. Sie sind die Schnittstelle zwischen Material und Raum. Wenn sie perfekt aufeinander abgestimmt sind, ziehen sie einen in ihren Bann - ohne Zweifel. Wenn also ein Raum fasziniert, dann ist es immer die Oberfläche, die eine Rolle spielt.

2) Welche Art der Oberflächengestaltung vermissen Sie?

Oberflächen, die wir selbst gestalten können - digital und projektspezifisch: Vollflächen, Verläufe, geometrische Strukturen. Es wäre fantastisch, ein einziges Oberflächendesign auf verschiedene Materialien anzuwenden: Holzwerkstoffe, Metall, Kunststoff, Stein - vielleicht sogar Textilien. Ebenso spannend: intelligente Oberflächen, die auf die Emotionen und Bedürfnisse ihrer Nutzer reagieren.

3) Ein Raum. Eine Oberfläche. Was wählen Sie?

Nehmen wir die Natur als radikales Modell - wir würden eines der vier Elemente als Oberfläche wählen. Nehmen Sie zum Beispiel Wasser: Es würde eine Atmosphäre schaffen, die inspiriert, beruhigt und Dinge in Bewegung setzt.

4) Wie sieht Ihre Vision für die zukünftige Oberflächengestaltung aus?

Patinierte Oberflächen erzählen Geschichten - sie zeichnen Spuren von Gebrauch, Zeit und Umwelt auf wie ein sichtbarer Code. Verfärbungen, Abnutzungserscheinungen, subtile Strukturveränderungen: Nichts davon ist ein Makel. Es ist das sichtbare Ergebnis des Kontakts mit dem Leben.
In Zukunft wird diese Art der persönlichen Codierung an Wert gewinnen - aus ästhetischen, nachhaltigen und wirtschaftlichen Gründen. Wir sind gespannt auf die technischen Möglichkeiten, die vor uns liegen. Und gleichzeitig werden wir mehr denn je nach dem suchen, was sich echt anfühlt - nach dem, was durch individuelle Erfahrung geprägt ist.